Die Unterschriften-Kampagne ist inzwischen abgeschlossen. Über die Ergebnisse und Erfahrungen berichten wir in einem eigenen Beitrag: > Bericht zu Abschluss der Unterschriften-Kampagne »Bochum: Deins, meins, unsers? Innenstadt gemeinsam gestalten!«
»Bochum: Deins, meins, unsers? Innenstadt gemeinsam gestalten!« – Kampagne gegen Abriss und Privatisierung
Planen Politik und Verwaltung den Umbau der Innenstadt an den Wünschen der Bochumerinnen und Bochumer vorbei? Seit dem Frühjahr trifft sich in den Räumen des Mietervereins eine offene Stadtversammlung. Jetzt starten die Aktiven eine Unterschriften-Kampagne: Sie wollen die Musikschule und das Gesundheitsamt als Gebäude erhalten und die Privatisierung der Innenstadt-Grundstücke verhindern. Außerdem fordern sie zusätzliche kulturelle und soziale Nutzungsmöglichkeiten für den Appolonia-Pfaus-Park sowie gemeinnützigen statt profitorientierten Wohnungsbau.
Das Motto der Kampagne lautet „Bochum: Deins, meins, unsers? Innenstadt gemeinsam gestalten!“ Die Aktiven reagieren damit auf den Plan der Stadt, das Bildungs- und Verwaltungszentrum (BVZ) und vielleicht sogar die Musikschule und das Gesundheitsamt abzureißen. Die bisherigen Beschlüsse fielen ohne jeglichen Partizipationsprozess.
„Es geht um ein Herzstück der Bochumer Innenstadt, das nicht an einen privaten Investor verkauft werden sollte“, sagt Rebecca Sirsch von der offenen Stadtversammlung. „In Bochum steigt das Mietpreisniveau, und aktuell trägt jedes private Neubauprojekt dazu bei. Wenn die Stadt dort nicht selbst bezahlbaren Wohnraum schaffen will, kann sie die Grundstücke auch nach dem Erbbaurecht an gemeinwohlorientierte Bauträger verpachten, zum Beispiel an Genossenschaften oder Wohnungsbauvereine. Aber öffentlichen Grund und Boden zu verkaufen, damit anschließend ein Investor damit Profit machen kann, das ist nicht im Interesse der Menschen in unserer Stadt.“
Weiter fordern die Aktiven, dass die Gebäude von Gesundheitsamt und Musikschule in ein neues Nutzungskonzept integriert werden. „Zusammen mit dem Bochumer Architekten Vincent Forster haben wir eine Begehung durchgeführt“, sagt Rebecca Sirsch. „Die Bausubstanz ist in gutem Zustand, ein Abriss wäre ökologisch und wirtschaftlich unsinnig. Die Gebäude können für eine gemischte Nutzung umgebaut werden, mit großen und kleinen Wohnungen, gemeinschaftlichen Treffpunkten und Räumen für Kultur.“ Außerdem sprechen sich die Aktiven für mehr öffentliche Räume in der Innenstadt und gegen eine Verkleinerung des Appolonia-Pfaus-Parks aus – denn eine grüne Lunge direkt in der City ist bedeutsamer ein Möglichkeitsraum für die Menschen dieser Stadt.
Bis zum 15. November sollen jetzt so viele Unterschriften gesammelt werden wie möglich. Unter anderem wollen die Aktiven mit Aktions- und Infoständen auf den kommenden Straßen- und Stadtteilfesten präsent sein. „Die Listen werden aber auch im Mieterverein und an anderen Orten ausliegen“, sagt Rebecca Sirsch. „Und wer selbst mitsammeln will, kann sie sich bei uns abholen oder aus dem Internet ausdrucken. Außerdem laden wir herzlich dazu ein, bei der offenen Stadtversammlung vorbei zu kommen. Denn darum geht es ja: Alle, die in der Bochumer Innenstadt wohnen oder die sie nutzen, sollen mitreden können, was mit ihr passiert!“ Die offene Stadtversammlung trifft sich jeden 2. und 4. Dienstag im Monat in den Räumen des Bochumer Mietervereins, Brückstraße 58.
Unterschriftenlisten liegen an folgenden Orten aus:
– Cafe Neuland
– Atelier Automatique
– Alsenwohnzimmer
– Bhf Langendreer
– botopia.raum 9
– DGB im Jahrhunderthaus
– oval office bar im Schauspielhaus
– Mieterverein
– 2. Hand Handelsplatz
– Soziales Zentrum
– Kostnixladen Bochum-Hamme
Die Unterschriftenliste zum Download (PDF) Diese Liste bitte bis 15. Nov. 2018 vorbei bringen oder zurücksenden an: Offene Stadtversammlung, c/o Mieterverein Bochum, Hattingen und Umgegend e. V., Brückstraße 58, 44787 Bochum
Ein Aufsteller für die Unterschriftenliste zum Download (PDF)
Übersicht der geplanten Veränderungen in der Innenstadt (PDF)