Die Initiatoren des Aufrufs „Bochum: Deins, meins, unsers? – Innenstadt gemeinsam gestalten!” freuen sich über Unterstützung von unerwarteter Seite. In den letzten Tagen hat Oberbürgermeister Thomas Eiskirch zweimal betont, dass eine der fünf Forderungen der Unterschriftenkampagne auf jeden Fall erfüllt werde: Der Appolonia-Pfaus-Park werde nicht verkleinert, sagte Eiskirch auf dem Jahrestreffen am 7. September und ebenso beim Parking-Day am vergangenen Freitag.
„Wir freuen uns, dass wir zumindest in diesem Punkt keine Differenz mit der Verwaltungsspitze haben“, kommentiert Rainer Midlaszewski vom Netzwerk „Stadt für Alle“, das die Kampagne initiiert hat. Allerdings sieht das Netzwerk keine Veranlassung, sich nun entspannt zurückzulehnen oder das Sammeln der Unterschriften gar einzustellen. „Zum einen beschließt nicht der OB, sondern der Rat der Stadt, was letztlich in der Innenstadt passiert“, sagt Midlaszewski. „Zum anderen ist der Erhalt des Parks nur eine von fünf Forderungen der Kampagne. Noch viel wichtiger ist uns, Grund und Boden in der Innenstadt nicht zu privatisieren und den geplanten Wohnungsbau gemeinnützig zu gestalten. Außerdem sollen Musikschule und Gesundheitsamt als Gebäude erhalten bleiben und die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt verbessert werden.“
Verwundert ist das Netzwerk darüber, dass Eiskirch der Kampagne vorwirft, Unwahrheiten zu verbreiten. „Da wird so getan, als ob beispielsweise eine Verkleinerung des Appolonia-Pfaus-Parks beschlossene Sache sei“, hatte Eiskirch bei seinem Jahrestreffen gesagt. „Da hat der OB unsere Unterschriftenliste offenbar nicht gelesen. Da steht kein Wort von „beschlossener Sache“, sondern von „möglicherweise“. Und die Gefahr, dass der Park verkleinert wird, besteht definitiv.“ Damit bezieht sich das Netzwerk auf den Ratsbeschluss von November 2017, der die Verwaltung beauftragt, die Innenstadtgestaltung basierend auf der „Variante B“ weiter zu planen. Variante B sieht eine Teilbebauung des Parks am Rande der Windmühlenstraße vor.