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Die Berliner Kampagne »Deutsche Wohnen und Co. enteignen« im Film

Der Dokumentarfilm „Start Wearing Purple“ geht mit seinen Macher*innen auf Tour durch das Ruhrgebiet und macht am 09. März Halt im Bochumen endstation.kino.

Wohnraum wird auch im Ruhrgebiet teurer. Neben der derzeitigen Inflation sind es insbesondere die Mieten, die den Geldbeutel belasten. Wie kann Wohnraum bezahlbar werden und auch bleiben? Die Initiative »Deutsche Wohnen und Co. enteignen« hat sich in Berlin auf Eigeninitiative zusammengeschlossen, um ihre Häuser von Großinvestoren zurückzubekommen. Der Dokumentarfilm Start Wearing Purple erzählt die Geschichte einer inspirierenden und motivierenden Bewegung, die das Verständnis von Hausbesitz und Eigentum überall auf den Kopf stellen könnte. Der Film zeigt, was diese ansonsten sehr gewöhnlichen Menschen antreibt. Trotz Rückschlägen bleiben sie hartnäckig und glauben an das Ziel, die Verhältnisse in ihrer Stadt, ihrem Land und letztlich überall nachhaltig ändern zu können.

Am 09. März wird der Dokumentarfilm um 18:00 Uhr im endstation.kino in Bochum gezeigt. Im Anschluss gibt es ein Filmgespräch mit »Stadt für Alle Bochum«, den Filmemacher*innen und »Deutsche Wohnen und Co. enteignen«. Der Film läuft auch in Dortmund und Duisburg.

Zum Film

Fünf BerlinerInnen mit verschiedensten Hintergründen und Lebensgeschichten finden sich zwischen fast zweitausend engagierten Menschen wieder, um gemeinsam für die gleiche Sache zu kämpfen. Obwohl sich ihre persönlichen Beweggründe unterscheiden, glauben sie daran, die größten Immobilienunternehmen der Stadt enteignen können und Wohnraum wieder bezahlbar zu machen.

Es steht viel auf dem Spiel, ihre Bewegung ist gewachsen, aber noch haben sie fast nichts außer ein paar Unterschriften in der Hand. Dabei müssen sie sich gegen die überwältigende Macht der Immobilienlobby und der Politiker, die bereit sind ihre eigene Stadt zu verkaufen, durchsetzen.

Armut, Klimawandel, Katastrophen, übermächtige Konzerne, Verzweiflung… Wir sind ermüdet und verdrossen von den Dystopien, die uns jeden Tag, nicht nur in Filmen und Serien, auch in den Nachrichten und in den sozialen Medien ohne Perspektive, ohne Ausweg, als reine Sensation präsentiert werden. Wir scheinen nur auf den Untergang vorbereitet zu werden.

Also haben sich die Filmemacher*innen vorgenommen, eine andere Geschichte zu erzählen, eine, die Hoffnung und Ermutigung in allen erwecken kann. Sie wollen zeigen, dass es tatsächlich überall Ideen und Möglichkeiten gibt, für die es sich lohnt, aufzustehen, sich zu bewegen und die Dinge zum Besseren für sich selbst und die Menschen um sich herum zu verändern.

Müge Süer ist in Istanbul geboren und aufgewachsen und arbeitet als Wirtschaftsforscherin in Berlin. Als sie nebenher eine Karriere als Fotografin verfolgt hat, erkannte sie, dass Film das Medium ist, mit dem sie diese beiden Fähigkeiten am besten kombinieren und ein Publikum jenseits der Wissenschaft erreichen kann. Mit „Start Wearing Purple“ drehte sie ihren ersten Film als Regisseurin und Produzentin.

Nach seinem Kamerastudium in Berlin verfolgte Hendrik Kintscher seine berufliche Karriere in verschiedensten Gewerken der Filmproduktion. Gleichzeitig blieb er in sozialen Bewegungen, die sich mit Globalisierung und Rassismus auseinandersetzen, aktiv.

Beide verbindet die feste Überzeugung, dass es immer noch wichtige, interessante und inspirierende Geschichten gibt, die noch nicht erzählt worden sind.

Die Termine


Dortmund
07. März 2022 / 19:00 Uhr/ Sweet Sixteen
Filmgespräch mit Dortmunder Mieterverein, den Filmmacher*innen und »Deutsche Wohnen und Co. enteignen«


Bochum
09. März 2022 / 18:00 Uhr / endstation.kino
Filmgespräch mit »Stadt für Alle Bochum«, den Filmemacher*innen und »Deutsche Wohnen und Co. enteignen«


Duisburg
10. März 2022 / 19:30 Uhr / Zentrum für Kultur Hochfeld
Filmgespräch mit dem »Netzwerk Hochfeld«, den Filmemacher*innen und »Deutsche Wohnen und Co. enteignen«


Veröffentlicht in Stadt für Alle